Der Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die private Krankenversicherung (PKV) kann für viele Versicherte attraktiv sein, da die PKV oft bessere Leistungen, kürzere Wartezeiten und individuell anpassbare Tarife bietet. Doch nicht jeder kann in die PKV wechseln – bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein.
In diesem Artikel erfahren Sie, wer in die PKV wechseln kann, welche Einkommensgrenzen gelten und welche weiteren Faktoren wie Gesundheitsprüfung und Kündigungsfristen zu beachten sind.
Für Angestellte ist das Einkommen die wichtigste Voraussetzung für den Wechsel in die private Krankenversicherung.
🔹 Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) 2025:
✔ 73.800 € brutto pro Jahr (entspricht 6.150 € brutto pro Monat)
✔ Nur Arbeitnehmer, die diese Grenze überschreiten, können in die PKV wechseln
✔ Das Gehalt muss voraussichtlich auch im Folgejahr über der Grenze liegen
📌 Quelle: Bundesgesundheitsministerium – Versicherungspflichtgrenze 2025
💡 Tipp: Falls Ihr Einkommen schwankt oder durch Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld einmalig über der Grenze liegt, bedeutet das nicht automatisch, dass Sie wechseln können. Es zählt das regelmäßige Jahresbruttoeinkommen.
🔹 Selbstständige und Freiberufler können unabhängig vom Einkommen in die PKV wechseln.
🔹 Ein Wechsel ist jederzeit möglich, da sie nicht versicherungspflichtig in der GKV sind.
🔹 Besonders für Gutverdiener und junge Selbstständige kann die PKV günstiger sein als die freiwillige GKV-Mitgliedschaft.
📌 Quelle: Allianz – Private Krankenversicherung für Selbstständige
💡 Tipp: Da Selbstständige den vollen Beitrag selbst tragen, sollte vor dem Wechsel geprüft werden, ob eine langfristige PKV-Finanzierung sinnvoll ist.
Beamte und Beamtenanwärter profitieren von der Beihilfe des Dienstherrn, die 50–80 % der Krankheitskosten übernimmt.
✔ Restkosten können durch einen speziellen Beihilfe-Tarif in der PKV abgesichert werden
✔ In der GKV müsste ein Beamter den vollen Beitrag selbst zahlen, da es keinen Arbeitgeberzuschuss gibt
✔ Die PKV ist für Beamte meist günstiger als die GKV
📌 Quelle: PKV-Verband – Krankenversicherung für Beamte
💡 Tipp: Ein Wechsel in die PKV lohnt sich für Beamte fast immer, da sie durch die Beihilfe niedrigere Beiträge zahlen als in der gesetzlichen Krankenversicherung.
✔ Studierende haben die Wahl zwischen GKV und PKV
✔ Der Wechsel in die PKV ist nur zu Studienbeginn möglich
✔ Der Antrag auf Befreiung von der GKV muss innerhalb der ersten 3 Monate gestellt werden
📌 Quelle: PKV für Studenten – Ottonova
💡 Tipp: Einmal privat versichert bleibt privat versichert! Wer sich zu Studienbeginn für die PKV entscheidet, kann nicht zurück in die GKV wechseln – es sei denn, man wird später versicherungspflichtig.
Vor dem Wechsel in die PKV wird eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Dabei werden Vorerkrankungen, chronische Krankheiten und das allgemeine Risiko bewertet.
✔ Junge und gesunde Versicherte erhalten günstige Tarife
✔ Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Ablehnung führen
✔ Zuschläge gibt es oft für Übergewicht, Bluthochdruck oder psychische Vorerkrankungen
📌 Quelle: AXA – Gesundheitsprüfung in der PKV
💡 Tipp: Falls Sie Vorerkrankungen haben, kann eine unverbindliche Risikovoranfrage bei mehreren Versicherungen sinnvoll sein, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.
🔹 Kündigungsfrist: Zwei Monate zum Monatsende
🔹 Nachweis der neuen Versicherung: Bevor die GKV-Kündigung wirksam wird, muss eine Bestätigung der neuen PKV vorliegen
🔹 Mindestbindungsfrist in der PKV: In der Regel 12 Monate
📌 Quelle: Bundesgesundheitsministerium – Wechsel GKV zu PKV
💡 Tipp: Falls die GKV den Zusatzbeitrag erhöht, besteht ein Sonderkündigungsrecht – der Wechsel in eine andere Krankenkasse oder in die PKV ist dann schneller möglich.
Ein Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich:
🔸 Rückkehr in die GKV bei Unterschreiten der Versicherungspflichtgrenze (z. B. bei Jobverlust oder Gehaltsreduzierung)
🔸 Angestellte über 55 Jahren können nicht mehr in die GKV zurückkehren
🔸 Selbstständige müssen eine sozialversicherungspflichtige Anstellung aufnehmen, um wieder gesetzlich versichert zu werden
📌 Quelle: Verbraucherzentrale – Rückkehr in die GKV
💡 Tipp: Wer sich für die PKV entscheidet, sollte langfristig planen, da eine Rückkehr oft schwierig ist.
✔ Die PKV lohnt sich für:
✅ Gutverdiener mit Einkommen über 73.800 € brutto (Stand 2025)
✅ Beamte, da die Beihilfe einen Großteil der Kosten übernimmt
✅ Junge und gesunde Versicherte, die von niedrigen Beiträgen profitieren
✅ Selbstständige, die eine günstige Alternative zur GKV suchen
❌ Der Wechsel sollte gut überlegt sein für:
❌ Familien mit mehreren Kindern (da es keine kostenfreie Familienversicherung gibt)
❌ Personen mit Vorerkrankungen, da Risikozuschläge oder Ablehnung drohen
❌ Ältere Arbeitnehmer oder Selbstständige, die später nur schwer in die GKV zurückkehren können
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